Hilfe und Dokumentation zu WdK-Explorer

Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. Leitfaden der Weltgeschichte für die höheren Classen evangelischer Gymnasien und Realschulen, sowie zum Privatgebrauch für Lehrer und für Gebildete überhaupt - S. 129

1859 - Lübeck : Rohden
X. K. 8. Athen'- Fall (404). 129 unnachahmlichen weltberühmten Bildsäulen des Zeus und der Athene, ungetröstet von allen seinen Weisen und Rednern und Dichtern und Philosophen, den Göttern und den Staatsmännern fluchend, die dies Elend über sie gebracht, bereitete mit ungescheutem Frevel sich noch die letzte Lebenslust, oder starb in dumpfer Empfindungslosigkeit dahin. §. 8. Athen's Fall (404). Wiewohl Griechenland sich des persischen Jochs erwehrt und vorerst die Gefahr von sich abgewandt hatte, in das sklavische, sitten- lose, sinnlich beschränkte genußsüchtige Treiben des Orients mit hin- eingezogen zu werden, wiewohl die Griechen selber bereits den Spieß umgedreht und mit fortschreitendem Erfolg gegen ihre Angreifer gewendet hatten, so fehlte doch noch viel, daß sie das asiatische Weltreich hätten bezwingen und die Weltherrschaft an sich reißen können. So lange das kleinlich eifersüchtige Städtewesen sie in beständiger Spannung und feindlicher Erregung getrennt hielt und ihre Waffen gegen die eignen Brüder kehrte, konnten sie nimmermehr als erobernde Macht auftreten. Sollten sie aber das, so mußten alle die reichen Kräfte, die sie bisher während ihrer Vereinzelung frei entfaltet und geübt hatten, in ein anderes Gefäß umgegossen und unter eine monar- chische Einheit gebracht, also die stolze Herrlichkeit der einzelnen übermächtigen und sich abschließenden Städte mußte zerbrochen wer- den. Damit wurde der Anfang gemacht in dem sogenannten pelo- ponnesischen Kriege. So wie sich der Herr im Orient des einen Reichs wider das andere bediente, um dessen Hoffart und überreifen Hochmuth zu strafen und seiner Vermessenheit ein Ziel zu setzen, so gebrauchte Er in Griechenland eine Stadt und einen Volksstamm wider die anderen, und zwar zuerst die Spartaner und chre Bun- desgenossen, um den unerträglich gewordenen Uebermuth der Athe- ner zu brechen, die in Eitelkeit trunkene Stadt zu ernüchtern und ihre weitgreifende Macht für immer zu vernichten. Bei der schon lange glimmenden verzehrenden Eifersucht der beiden Städte gegen einan- der bedurfte es nur eines unbedeutenden Anlasses, um den verderb- lichen 27jährigen Krieg herbeizuführcn, der mit der völligen lieber- Windung Athen's im Jahre 404 endete. Anfangs schien sich der Kampf in unbedeutenden Verheerungen und kleinen Gefechten hinzie- hen zu wollen, und nach zehnjähriger Kriegführung ohne bedeutende Thaten und Erfolge durch den sogenannten Frieden des Nikias zu Ende zu kommen. Als aber in Athen der durch seine Tugenden wie durch seine Laster gleich gefährliche Alcibiad es, das Musterbild damaliger athenischer Sinnesart, in eben so gewandter als gewifsen- v. Rohden, Leitfaden. 9

2. Leitfaden der Weltgeschichte für die höheren Classen evangelischer Gymnasien und Realschulen, sowie zum Privatgebrauch für Lehrer und für Gebildete überhaupt - S. 131

1859 - Lübeck : Rohden
X. §. 9. Weitere Schwächung Griechenlands Sparta's Abnahme. 131 lagen sianden auf schwachen Füßen. Die Unsterblichkeit der Seele ' war ihm mehr nur eine Hoffnung als ein tröstender Glaube. Liebe, Vertrauen und Dankbarkeit wollte er der Gottheit gezollt wissen; aber seine Gottheit war ein bloßes Gedankending, denn den wahren Gott kannte er nicht und die Volksgötter achtete er für bloße Gebilde der irregeleiteten Phantasie. Deshalb hieß es auch gegen ihn, wie 400 Jahre später gegen den Apostel Paulus aus dem Areopag zu Athen: es stehet aus, als wollte er neue Götter verkündigen; und er ward zum Tode verurtheilt. Ein kleiner Kreis von Schülern und Verehrern pflanzte nicht bloß die Samenkörner göttlicher Wahrheit, die sie in den sokratischen Unterredungen empfangen hatten, fort, sondern entwickelten ste zu noch viel größerer Kraft und Klarheit, so daß Plato's und Aristoteles' philosophische Systeme gar Vielen noch'in späterer Zeit die Brücke zur reinen christlichen Erkenntniß wurden. Die Masse aber des Volks, wiewohl durch den traurigen Ausgang des Kampfes etwas erschreckt und beschämt und von ihrer thörichten Demokratie und Ochlokratie etwas zurückgcbracht, war doch unfähig und auch unwillig, in solche philosophische Gedankenreihen einzugehen, und ermangelte der sittlichen Kraft, um den inwendigen bösen Feind ihres Gemeinwesens siegreichzu bekämpfen. So erging es ihnen denn, wie S o kra t es ge» weissagt hatte, nämlich daß nach seinem Tode viel schärfere Ruthen über sie kommen würden, als sie an ihm gehabt hätten. 9, Weitere Schwächung Griechenlands. Sparta's Abnahme. Nach der Demüthigung Athen'ö war Sparta das unbestrittene Haupt von ganz Griechenland. Aber es war nicht das alte Sparta mehr. Durch den Krieg selber war es auf Wege geführt worden, welche seinen heimischen altehrwürdigen Einrichtungen durchaus zu- wider waren. Es hatte Flotten ausrüsten, Miethstruppen anwerben, Geldmassen in Umlauf setzen, Gesandtschaften absenden und Bünd- nisse mit fremden Völkern, sogar mit den Persern abschließen müssen, und trat jetzt ungescheut die von Athen überkommene Erbschaft an, nämlich Handelsverkehr und Seeleben, Lurus und Ueppigkeit, Demo- kratie und Weiberherrschaft, übermüthige Behandlung der Bundesge- nossen und trotziges Streben nach tyrannischer Alleinherrschaft und nach Ausbreitung seiner Macht und seines Ruhmes in fremden Län- dern. Da in Griechenland sich für den Augenblick Alles vor Spar- ta's Uebermacht beugte, so nahm es zunächst die seit Kimon'ö Tode ruhenden Kriege gegen Persien wieder auf. Eben schien sich in dem großen Weltreich eine treffliche Gelegenheit zu kriegerischen Unterneh- mungen aufzuthun. Gegen den Artarerres Ii. hatte sich sein Bru- der, der jüngere Cyruö, empört und warb griechische Hülfstruppen an. Der Spartaner Klearchos begleitete ihn mit 13,000 Mann 9'

3. Leitfaden der Weltgeschichte für die höheren Classen evangelischer Gymnasien und Realschulen, sowie zum Privatgebrauch für Lehrer und für Gebildete überhaupt - S. 121

1859 - Lübeck : Rohden
X. §. 4. Athen und Sparta. 121 der Wein- und Kornernte zu Ehrendes Dionysos und der Deineter oftmalig zu Sitzen mogischer Sühnungsversuche oder ausgeklärter reli- gions-philosophischer Systeme wurden. 8. 4. Athen und Sparta. Obgleich die Griechen kein gemeinsames Haupt, also auch keine Hauptstadt hatten und jede kleine Stadt Anspruch machte auf die volle Selbständigkeit eines unabhängigen Staats, so traten doch all- mälig einzelne bedeutendere Städte in den Vordergrund und mach- ten die umliegenden kleineren Ortschaften von sich abhängig. Eine Stadt aber gewann im Lauf der Jahrhunderte das Uebergewicht über alle anderen und einen geistigen Vorrang, dem sich bewußt oder un- bewußt alle anderen kleineren Staaten des Mittlern Griechenlands unterordneten. Das war die Stadt Athen. Die politische Macht ihrer Könige oder, nach Abschaffung der Könige, der Archonten und Aristokraten, erstreckte sich zunächst nicht über das kleine Gebiet von Attika hinaus, das inselartig sich in's Meer streckt und die ionischen Bewohner fast mit Gewalt zur Beschäftigung mit dem Seewesen zu drängen schien. Athen war und ward immer mehr der Hauptsitz der griechischen Cultur und geistigen Entwicklung, die fruchtbare Mutter der geistvollsten Philosophen, Redner, Schriftsteller, Dichter, der ge- feiertsten Helden, Staatsmänner und Künstler. Das geistreiche, be- wegliche, unternehmende Wesen der Griechenwelt, wie es vor allen Dingen nach Freiheil und nach Schönheit ringt, prägt sich im athe- nischen Volkscharakter in vollkommenster Weise aus. Als Widerlage und Gegenbild des anmuthig leichten, spielenden athenischen Wesens, welches gar zu leicht die Fülle der ihm inwoh- nenden Kräfte im jugendlichen Eifer verbraucht hätte, hatte der Herr aber noch eine andere Stadt und Staat großgezogen, die als im- merwährende Nebenbuhlerin und neidische Aufpasserin die Athener zwingen sollte, sich zusammenzunehmen und zu vertiefen und dem Ernst des Lebens gehörig Rechnung zu tragen. Diese Stadt war Sparta. Sie war von jenem andern griechischen Hauptstamm, den rauheren Dorern, gegründet, hatte ihre Entstehung den Kriegsthaten der von Norden her einbrechenden dorischen Schaaren zu danken und hatte durch Waffengewalt ihre Herrschaft über Lakonien hinaus, über Messenien, fast über den ganzen Peloponnes ausgedehnt. Auf den ersten Anblick schienen die Spartaner sowohl der Bildung als dem schönen Lebensgenuß völlig abgewandt. Sie zeigten sich als Ver- ächter aller Künste und Wissenschaften, als roh und abgehärtet in ihrem Hauswesen und in ihrer Lebensweise, und gegen jede geistige

4. Leitfaden der Weltgeschichte für die höheren Classen evangelischer Gymnasien und Realschulen, sowie zum Privatgebrauch für Lehrer und für Gebildete überhaupt - S. 132

1859 - Lübeck : Rohden
132 X. §. 9. Weitere Schwächung Griechenlands. Sparta's Abnahme. auf seinem Zuge von Sardes nach dem Eufrat. Er siegte auch wirk-, lich in der großen Schlacht bei Cunara, 400. Aber alle Früchte des Sieges gingen verloren, da die asiatischen Truppen des Cyrus nicht Stand hielten, und er selbst im Kampf erschlagen wurde. Auch Klearchos fiel durch Verrath, und den Griechen blieb nichts Anderes übrig, als sich unter der Führung des Len op hon mitten durch die feindlichen Völker und Provinzen durchzuschlagen, bis sie wieder in griechische Gebiete kamen. Daß ihnen solch ein Rückzug gelingen konnte, lieferte den Griechen den augenscheinlichsten Beweis von der großen Schwäche des persischen Reichs und reizte desto stärker zu neuen Kriegszügen in Asien. Daher sehen wir gleich darauf den Spartanerkönig Agesilaus an der Spitze eines auserlesenen Grie- chenheeres siegreich in Klein-Asien Vordringen mit der ausgesprochenen Absicht, den Perserkönig selber im Mittelpunkt seines Reiches aufzu- suchen und zu stürzen. Aber hier zeigte es sich wieder, daß Griechen- lands damaliger Zustand und Verfassung keine größeren Eroberungen und Kriegsunternehmungen in fremden Ländern gestattete. Hinter dem Rücken des Agesilau s, in Griechenland selber hatten die geschickten Unterhandlungen der Perser plötzlich den Krieg gegen Sparta auge- sacht, in dessen Folge nicht bloß der Siegeslauf des Agesilaus ge- hemmt, sondern etwas später sogar die stolze Herrlichkeit der Spar- taner völlig zu Boden gestürzt wurde. Die Feinde, die sich Sparta durch sein tyrannisches Benehmen unter den kleinen Staaten in Griechenland gemacht und die jetzt durch persische Versprechungen und Gelder desto stärker aufgeregt waren, hat- ten siw um das aufstrebende Theben gesammelt, welches länger und entschiedener als die meisten übrigen dem weichlichen und genußsüchti- gen Wesen der spätern Griechenzeit Widerstand geleistet und eben jetzt sehr fähige Führer und Oberhäupter hatte. Der erste Versuch gegen Sparta mißlang jedoch. In der Schlacht von Koronen be- hatiptete der aus Asien herbeieilende Agesilaus noch einmal das Felo (394). Aber schlimmere Feinde waren den Spartanern schon in ihrer eignen Mitte emporgekommen. Ehrlosigkeit und weichliche Ge- nußsucht riethen durch den Mund des schlauen und auf Agesilaus' Kriegsruhm eifersüchtigen Antalkidas, vor allen Dingen mit den Persern Frieden zu schließen, die nach des Agcsilauö Abzug aus Klein-Asien die spartanische Flotte gänzlich gefthlagen und vernichtet hatten. So kam der antalkidische Friede zu Stande, der schimpf- lichste, den Griechenland noch je geschlossen hatte. Ganz Klein-Asien mit allen griechischen Städten und den nächstgelegenen Inseln sollte wieder unter das persische Joch zurückkehren. Dagegen sollten alle Waffeneinigungcn und Vundesgenossenschasten in Griechenland aufge- löst und alle griechischen Staaten und Städte vereinzelt werden. Sparta

5. Leitfaden der Weltgeschichte für die höheren Classen evangelischer Gymnasien und Realschulen, sowie zum Privatgebrauch für Lehrer und für Gebildete überhaupt - S. 142

1859 - Lübeck : Rohden
142 Xi. §. 2. Auflösung des Perserrelchs (331). jedes Staates behielt er sich völlig freie und unumschränkte Verfü- gung vor. Als Oberfeldherr des gesummten Griechenlands konnte er nach eigner Wahl und Willkür Kriege beginnen und Frieden schlie- ßen, und so viele Truppen aufbieten, als ihm nölhig schien, lind nun, nachdem er an des abtrünnigen und schwer gestraften Th eb en's Beispiel gezeigt, daß es nicht gerathen sei, sich ihm zu widersetzen, hielt ihn nichts mehr in Europa zurück. Im Jahr 334 begann er sein großes Unternehmen und fuhr an der Spitze seiner Truppen nach Asien hinüber. Am Granicus entschied sich das Schicksal Klein-Asiens, bei Jssus das Schicksal Syriens und Aegyptens, bei Arbela oder Gaugamela das Schicksal der inneren Provinzen des Perserreichs und des Perserkönigs selbst. Wie im Fluge („so daß er die Erde nicht rührt", Dan. 8, 5) hatte Alexander die Lander durcheilt und die in zwei Jahrhunderten aufgebaute und befestigte persische Weltmacht gleich im ersten Zusammenstoß vollständig zer- trümmert. Die Ohnmacht und innere Auflösung des persischen Reichs ist schon daraus ersichtlich, daß nachdem Alexander durch seinen per- sönlichen Heldenmuth die erste Schlacht am Granicus gewonnen hatte, er ein ganzes Jahr lang ungestört die Küstenstriche und darnach das Innere von Klein-Asien durchziehen und sich unterwerfen konnte, ohne durch neue persische Heere daran gehindert zu werden. Als er das mühsam gesaiumelte zahlreiche Heer des Perserkönigs und ihn selber am Jssus überwunden hatte, hinderte ihn wiederum Niemand, Damascus wegzunehmen, an Tyrus den noch ausstehenden Rest altte- stamentlicher Drohungen in Erfüllung zu bringen (Ez. 27. 28), in Aegypten sich festzusetzen, Alexandrien zu bauen und bis in die Wüste des Ammontempels vorzudringen. Er wollte vor allen Dingen sich aller Küstenländer bemächtigen, um nicht in seinem Rücken durch per- sische Flotten beunruhigt und gar von der Heimath abgeschnitten zu werden. Erst nach dem abermaligen Verlauf zweier Jahre (331), als er sich von den Meeresküsten gegen die Eufratländer wandte, trat ihm Darius von Neuem und zum letzten Male, mit dem letzten Rest der persischen Macht entgegen. Noch war es ein gewaltiges Heer von vie- len Hunderttausenden, die aus den weiten Räumen des persischen Ge- biets, zum Theil vom Indus und vom Jaxartes her, der kleinen Grie- chenschaar von 47,000 Mann entgegentrat. Aber das ungeheure Per- serheer war nichts als eine unbeholfene Masse, deren physische Ueber- macht gegen den Geist, das Feuer und die lebendige Gewandtheit der Griechenschaaren nicht Stand halten konnte. Auch diesmal floh der Perserkönig, schon vor Beginn der Schlacht am Sieg verzweifelnd, zuerst vom Schlachtfeld, während Alexander's persönlicher Muth und Geistesgegenwart die Hauptentscheidung auch diesmal herbeigeführt hatte. Betrachtet man diesen staunenswerthen, fast unglaublichen Ver-

6. Leitfaden der Weltgeschichte für die höheren Classen evangelischer Gymnasien und Realschulen, sowie zum Privatgebrauch für Lehrer und für Gebildete überhaupt - S. 136

1859 - Lübeck : Rohden
136 X. §.11. Hervortreten Makedoniens. nicht beeinträchtigt oder angegriffen wissen; er sollte Raum behalten zu allen den wohlthätigen Unternehmungen, die man von ihm zu er- warten habe. Nicht minder trat, durch persönliche Gunstbezeugungen gewonnen, der große Redner Aeschines zur Partei des Philipp über. Alle diese Leute und ihre Anhänger hatte Philipp durch sein einschmeichelndes Betragen und seine heuchlerische Zunge vollstän- dig geblendet, und sie halfen dann wieder alles Volk in Schlaf lullen, und riefen Friede, Friede, wo doch nur durch Aufbietung aller Kräfte der Fortbestand der griechischen Freiheit noch aufrecht zu halten und zu sichern war. Zwar auch dies Mal blieb Athen und ganz Griechenland nicht un- gewarnt. Dein großen Hänfen der von Philipp besoldeten Volks, redner gegenüber war der größte Meister der Redekunst anfgetreten, Demosthenes, der mit klarem Blick die Lage der Dinge übersah, mit unwiderleglicher Wahrheit sie dem Volke vorlegte und die Unter- jochung Griechenlands als ganz gewiß und unausbleiblich verkündigte, wenn man sich nicht aufraffe ans der dumpfen Trägheit und schwel- gerischen Sicherheit, und ihm entgegcntrete, so lange es noch Zeit sei. Aber wie Jeremias von den Inden, so wurde Demosthenes von den Griechen verspottet, und Jedermann versicherte noch mit den Freunden und Werkzeugen des Philippus: „es ist Friede und hat keine Gefahr," während das Verderben ihnen schon im Nacken saß. Dreinnddreißig griechische Pflanzstädte an der macedonischen Küste unterwarf und zerstörte Philipp, ohne daß die Mutterstädte sich ernstlich darum bekümmerten; Thessalien eroberte er, ohne daß ein griechischer Staat es ihm gewehrt hätte; die Eingangspforte nach Grie- chenland, die Thermopylen, besetzte er, ohne daß die griechischen Ge- sandten, die wegen Friedensunterhandlungen bei ihm waren, ihn darin gestört hätten; die tcmpelränberischen Phocier, die zehn Jahre lang die reichen Tempelschätze zu Delphi geplündert und mit dem Raub große Söldnerheere unterhalten hatten, um alle Nachbarstaaten zu plündern, überwand und strafte und zerstreute er, ohne daß Jemand es für nöthig fand, andere unschuldige Staaten gegen eine gleiche Behandlung des Königs zu schützen. Er setzte sich in Lokri fest, er legte seine Be- satzungen hier und da in griechische Städte hinein und Niemand wehrte es ihm. Endlich als Demosthenes es mit den unwiderleglichsten Beweisen darthat, daß des Königs Absicht auf nichts Geringeres als auf die allmälige llnterjochnng aller griechischen Staaten gerichtet sei, entschloß man sich noch einmal zum Kriege. Sechs oder sieben am nächsten von den macedonischen Heeren bedrohte Städte schlossen ein Bündniß, und wagten den Entscheidungskampf bei Chäronea in Böotien 338. Aber die Phalanx des Macedonierkönigs trug den Sieg davon. Mit der einst so hoch gepriesenen griechischen Freiheit war es auf immer vorbei. Philipp erklärte sich selber mit Zustim- mung sämmtlichcr eingeschüchterten Griechen zum Oberfeldherrn deö gesammten Griechenlands mit unbeschränkter Gewalt, unter der feier- lichen Zusage, alsobald mit ihnen den Feldzug gegen Persien zu eröff- nen. Der Hinweis auf neue kriegerische Ehren und große Beute war

7. Leitfaden der Weltgeschichte für die höheren Classen evangelischer Gymnasien und Realschulen, sowie zum Privatgebrauch für Lehrer und für Gebildete überhaupt - S. 199

1859 - Lübeck : Rohden
Xiv. §. 2. Ausbreitung der Römerherrschaft bis Klein-Asien (190). 199 diesem eigenmächtigen Schalten der Römer in Griechenland nicht ru- hig zusehen. Schon war er auf dem Wege, um seinem Freund und Bundesgenossen zu helfen. Anfangs stutzig gemacht durch die ent- gegengesandten Warnungen und Befehle der Römer, machte er sich nach ihrem Abzüge aus Griechenland dennoch aus Asien herüber, schien Lilles in Bewegung setzen zu wollen, um die Römer und deren Freunde zu bekämpfen, zog sich dann aber feig und unbesonnen vor ihnen wieder nach Klein-Asien zurück und erlitt dort bei Magnesia 190 die gewaltige Niederlage (Dan. 11, 18), welche auf lange Zeit hinaus die Gestalt des vordern Asiens änderte und die Römer zu Schiedsrichtern des gesummten Orients machte. Wie hoch nothwendig es den hellenistischen Völkern war, einmal wieder eine mächtige Herrscherhand über sich zu fühlen, ergiebt sich sehr bald aus der Beobachtung der unaufhörlichen elenden Zänkereien und aufreibenden Kriege, welche die kleinen Freistaaten und Bundesstaaten des eigentlichen Griechenlands und die kleinen Könige des vordern Klein-Asiens, nicht minder die Beherrscher der mächtigeren Reiche mit einander führten. Die ganze Geschichte dieser einst so gesegneten Län- der und gesittigten Völker besteht aus einer Reihe zweckloser Fehden, Verräthereien und Treulosigkeiten. Wohl wird unter den Griechen noch Einer genannt, der ein ehrenwerthes Andenken verdient: Philo- pömen, „verletzte Grieche", der Feldherr der achäischen Bundesstaaten. Aber um so kläglicher und schwärzer erscheinen um ihn her die Gestal- ten seiner Zeitgenossen, des rohen Räuberfürsten Machanidas zu Sparta, und seines noch unwürdigern, despotischen Nachfolgers Nabis, ferner des haltlosen Philipp von Makedonien und des in schwelge- rische Ueppigkeit versinkenden Antiochus. Hannibal war zu dem Letztern gekommen, vertrieben aus seiner Vaterstadt. Er suchte nicht bloß Zuflucht bei ihm, sondern auch Gelegenheit, sein Rachewerk gegen die Römer noch ferner zu üben. Er wollte den Antiochus bereden, da er nun einmal zum Krieg gegen die Römer entschlossen sei, sie nicht in Asien zu erwarten, sondern sie sofort in Italien und Griechenland anzugreifen. Aber zu so kühnen Plänen konnte sich der unentschlossene Mann nicht erheben. Von Italien mochte er gar nichts hören, höch- stens nach Griechenland wollte er seine Truppen führen und dort die Bundesgenossen der Römer bekämpfen. Er kam auch nach Griechen- land, aber nicht um zu kämpfen, sondern um zu schwelgen, verlor die kostbare Zeit mit Festen und wollüstigen Gelagen, ließ sich von den Römern überraschen und floh in größter Uebereilung, mit Preisgebung seiner festen Plätze auf europäischem Gebiet, wieder nach Asien zurück. Daß ihm die Römer auch dorthin folgen würden, scheint er kaum für möglich gehalten zu haben. Aber den Römern war der Weg nicht zu weit. An der Spitze der siegreichen Legionen drang Scipio, des afrikanischen Scipio Bruder, über den Hellespont nach Klein-Asien hinein. Der schmeichlerische König Eumenes von Pergamum, der

8. Leitfaden der Weltgeschichte für die höheren Classen evangelischer Gymnasien und Realschulen, sowie zum Privatgebrauch für Lehrer und für Gebildete überhaupt - S. 119

1859 - Lübeck : Rohden
X. §. 3. Sitte und Religion der Griechen, 119 das Alles bildete ein hochgkprü'senrs Gemeingut aller Griechen, wel- ches der Vater mit Stolz auf seine Kinder vererbte, und bei dessen Erwähnung jeder Grieche sich gehoben fühlte; denn es waren seine Vater, die solche Thaten gethan, und seine Sänger, die solche Lieder gedichtet. 2) Die festlichen Vereinigungen bei den heiligen Festspielen (besonders den olympischen, pvthischen, nemeischen, isthmischen Spielen), welche alle vier oder alle zwei Jahre gefeiert wurden und alle Grie- chenvölker zu den Wettkämpfen herbeilockten, wo „Viele in den Schran- ken laufen, aber Einer erlangt das Kleinod" (I Cor. 9, 21). Hier fühlten sich die Kämpfer und Zuschauer aus ganz Griechenland und aus den Colonieen als eine große Einheit, und keinem Nichtgriechen war es verstattet, an diesen Festspielen Theil zu nehmen. 3) Die an diese religiöse Gemeinschaft sich anschließenden Verbindungen und Bünd- nisse der einzelnen Staaten unter einander, indem etwa zwölf oder mehr Stamme oder Städte zusammentraten und einen Bundesrath wählten, durch welchen die gemeinschaftlichen Angelegenheiten geleitet und etwaige Streitigkeiten geschlichtet wurden. Der bedeutendste und umfassendste Bundesrath war der Amphiktyonenrath zu Delphi, dem sich allmälig alle Stämme anschlossen, aber nicht zur Berathung und Beschluß- fassung über auswärtige politische Angelegenheiten, sondern nur über innere, namentlich religiöse Verhältnisse. Delphi mit seinem hoch- berühmren Apolloorakel und mit seiner klugen und verehrten Priester- schaft konnte im Laufe der Zeit als der religiöse Mittel-und Einigungs- punkt Griechenlands gelten. Wo aber zum Schuh oder Angriff nach außen hin Waffen- und Bundesgenossenschaften aufgerichtet wurden, da trat gewöhnlich ein einzelner Stamm, Stadt oder Staat an die Spitze der Verbindung und erlangte die Hegemonie, die Führerschaft, durch welche die Einheit wesentlich gefördert wurde. Endlich 4) die Volks- religion, welche, von den einfachen Anschauungen der Pelasger aus- gehend, sich allmalig zu einem höchst phantasiereichen Sagenkreise mit mannigfaltigen Cultusformen ausgebildet hatte, dehnbar genug, um die tiefsten philosophischen Begriffe in sich aufzunehmen, und zugleich dem gewöhnlichen Verstandniß des gemeinen Mannes eine reiche Aus- wahl von Schutzgottheiten und Götterscenen darbietend, die dem leicht beweglichen Geist willkommene religiöse Haltpunkte gewährten. Wie das Land und Volk der Griechen ein Land und Volk der Schönheit war, so war auch ihre Religion eine Religion der Schönheit. Alles, waö sich ihnen Schönes, Lockendes, Anmuthiges, Erhabenes darstellte, verwandelte sich ihnen in eine Göttergeftalt. Die schöne männliche und weibliche Leibesbildung, die Majestät, die Kraft, die künstlerische Fertigkeit, die Liebe, die Ehe, die Jugend, die Weisheit, die Dichtkunst

9. Leitfaden der Weltgeschichte für die höheren Classen evangelischer Gymnasien und Realschulen, sowie zum Privatgebrauch für Lehrer und für Gebildete überhaupt - S. 123

1859 - Lübeck : Rohden
X. §. 5. Die klrlnasiatlschen Griechen. 123 diese außerordentliche Selbstzucht das spartanische Gemeinwesen groß gemacht, ihm Siege perschafft, ihm eine Zeitlang die Herrschaft über ganz Griechenland in die Hände gegeben und 500 Jahre lang die Ei- genthümlichkeit des spartanischen Volks in rühmlicher Weise gesichert hat. Aber sie zertrat mit tyrannischer Gewalt alle zarteren Empfin- dungen des Menschenherzens und von den christlichen Tugenden: Liebe, Friede, Freude, Geduld, Freundlichkeit, Gütigkeit. Glaube, Sanftmuth, Keuschheit, hatte weder der Gesetzgeber noch sein Volk auch nur die leiseste Ahnung. Fast dreihundert Jahre später, um die Zeit da Jerusalem dem Schwert des N ebucadnezar erlag, empfing auch Athen seine Gesetz- gebung , und zwar durch den Solon. Aber die solvnische Gesetzge- bung wirkte weder so durchgreifend und umgestaltend, noch auch so lange Zeit hindurch wie die lykurgische. Auch Solon hat seine Weisheit auf Reisen gesammelt. Er war zwar auch aus königlichem Geschlecht wie Lykurg, aber er trieb Geschäfte als Kaufmann, wie fast alle Athener, und man steht es seiner Gesetzgebung an, daß sie auf einem kaufmännischen Boden gewachsen ist. Eintheilnng der Bürger nach Vermögensclassen, Feststellung der Abgaben, des Zinsfußes, Re- gelung des Verkaufsrechtes, das und dergleichen bildete einen Haupt- theil der Gesetze; dann die politischen Vorrechte, die wieder mit Pen Vermögensclassen Zusammenhängen, die Rechte ver Archonten, des Raths der 400, des Areopag, und der Volksversammlung wurden sorg- fältig gegen einander abgewogen, eine gemäßigte Volksherrschaft ein- geführt. In sittlicher Beziehung sind die Gesetze sehr unbedeutend und wurden nie recht beachtet; die Verfassung aber wurde so oft geändert, als die augenblickliche Laune oder die Umstände den Wunsch nach einer Aenderung erregten. Kaum hatte Solon nur den Rücken gewendet, so gerieth schon wieder Alles in Verwirrung, und nur schwer gelang es den Pisistratiden, durch eine Art Alleinherrschaft (Tyrannis) die wüthenden Parteikämpfe zu hemmen und eine bessere Ordnung herzu- stellen. §. 5. Die kleinasiatischen Griechen. Die Gesetzgebung des Solon und die sich daran schließenden politischen Kämpfe in Athen führen uns schon ganz nahe an die Zeit der großen kriegerischen Erhebung Griechenlands gegen die persischen Unterdrückungsversuche. Gleich nach Solon's Zeiten hatte Cores, der Knecht Gottes, die Herrschaft des asiatischen Weltreichs ange, treten, und der lydische König Crösus, den er bezwang, erinnerte sich (nach der Sage) in seiner Todesnoth noch an den Besuch des weisen Solon in Sardes, der ihm gesagt, daß Niemand vor seinem Tode glücklich zu nennen sei. Zu dem Staatsverband des lydischen Reiches gehörten abermch die griechischen Colonieen, Staaten und Städte an der asiatischen Küste des agaischen Meeres, deren ansehnlichste Milet war. Diese geriethen also zugleich mit dem lydischen Reich und dem

10. Leitfaden der Weltgeschichte für die höheren Classen evangelischer Gymnasien und Realschulen, sowie zum Privatgebrauch für Lehrer und für Gebildete überhaupt - S. 124

1859 - Lübeck : Rohden
124 X. §. 5. Die klelnasiatischen Griechen. übrigen Klein-Asien unter die persische Oberhoheit. Das war die erste Begegnung des persischen Weltreichs mit dem griechischen Stadte- leben. Cores erkannte sogleich, daß die Griechen sich nicht in der- selben mechanischen Weise regieren ließen, wie die übrigen Provinzen und Völker. Er ließ ihnen ihre Gemeindeverfassungen und besonde- ren Freiheiten und versuchte nur in jeder Stadt eine oder etliche Familien, die er zu fürstlichen Ehren erhob und mit einem Aufsichts- amt über die Stadtgemeinde betraute, in sein Interesse zu ziehen und zu getreuen Anhängern des persischen Königshauses zu machen. Bis zu einem gewissen Grade gelang es. König Dariuö Hystaspes wäre auf seinem unglücklichen Zuge gegen die Skythen unrettbar ver- loren gewesen, wenn nicht die ionischen Fürsten, denen er die Bewa« chung der Donaubrücke anvertraut hatte, ihm treu geblieben und ihm den Rückzug gesichert hätten. Aber der bewegliche, unternehmende Charakter dieser Griechen erregte gleichwohl dem Darius große Besorgnisse, und über den Versuchen, diese Besorgnisse zu beseitigen und die unruhigsten Köpfe unter den Griechenfürsten unschädlich zu machen, brach wirklich der Aufstand sämmtlicher kleinasiatischer Grie- chen aus, den Dariuö so sorgfältig hatte verhindern wollen. Den Aufständischen aber kamen etliche der europäischen Griechen, vor allen die stets nach neuen Dingen begierigen Athener zu Hülfe, und gaben dadurch Veranlassung zu den ersten persischen Feldzügen gegen Grie- chenland, deren Erfolg unendlicher Ruhm und ungemessenes Hochge- fühl der Griechen und unsägliche Schmach der Perser war. Zwar die klelnasiatischen Griechen wurden schnell wieder von den Persern unterworfen; Milet und andere Städte erobert und zerstört. Denn durch den mehrhundertjährigen Verkehr mit den Asiaten hatten die dortigen Griechen schon viel zu viel von dem weichlichen, trägen, genußsüchtigen Wesen der Orientalen in sich ausgenommen, als daß sie eine solche Probe hätten bestehen können. Aber anders war es, als Darius nun auch an dem winzigen Völkchen der Athener Rache nehmen wollte, weil es gewagt, in das Perserreich einzudringen und die aufrührerischen Unterthanen mit Truppen und Schiffen zu unter- stützen. Zweimal sandte er seine tapfersten Prinzen mit auserlesenen Truppen ab, das erste Mal seinen Schwiegersohn Mardonius, das zweite Mal seinen Neffen Artaphernes, um die Athener zu züchti- gen. Aber Mardonius kam gar nicht hin; seine Flotte scheiterte und sein Landheer wurde in Macedonien in schwere Kämpfe verwickelt. Ar- taphernes aber brachte sein Heer auf 600 Schiffen zwar glücklich nach Attika hinüber, wurde aber mit seinen 100,000 Mann von den kaum 10,000 Athenern unter Miltiades so gründlich geschlagen, daß sie gar keinen weitern Versuch wagten, sondern eilends nach Asien zurückflohen. Dieser glorreiche Sieg bei Marathon 490 lieferte
   bis 10 von 16 weiter»  »»
16 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 16 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer
Auswahl:
Filter:

TM Hauptwörter (50)50

# Name Treffer  
0 0
1 5
2 14
3 1
4 155
5 3
6 4
7 17
8 1
9 5
10 310
11 133
12 11
13 0
14 16
15 0
16 1
17 3
18 0
19 1
20 34
21 1
22 34
23 31
24 4
25 27
26 17
27 114
28 7
29 1
30 0
31 21
32 0
33 4
34 44
35 4
36 5
37 448
38 1
39 5
40 6
41 5
42 76
43 1
44 0
45 162
46 32
47 3
48 54
49 0

TM Hauptwörter (100)100

# Name Treffer  
0 0
1 0
2 7
3 0
4 0
5 0
6 0
7 0
8 0
9 0
10 0
11 0
12 0
13 0
14 7
15 0
16 1
17 5
18 0
19 0
20 0
21 1
22 0
23 1
24 0
25 1
26 0
27 0
28 0
29 0
30 0
31 9
32 0
33 0
34 0
35 1
36 0
37 0
38 0
39 0
40 0
41 0
42 0
43 6
44 0
45 0
46 0
47 0
48 0
49 0
50 0
51 0
52 5
53 0
54 0
55 1
56 0
57 0
58 0
59 0
60 1
61 0
62 0
63 1
64 0
65 0
66 0
67 0
68 0
69 0
70 0
71 0
72 0
73 0
74 0
75 0
76 0
77 2
78 0
79 0
80 0
81 0
82 0
83 0
84 0
85 0
86 0
87 0
88 0
89 0
90 0
91 0
92 13
93 0
94 1
95 0
96 0
97 0
98 10
99 0

TM Hauptwörter (200)200

# Name Treffer  
0 0
1 0
2 0
3 0
4 0
5 0
6 0
7 0
8 0
9 0
10 0
11 0
12 1
13 0
14 0
15 8
16 0
17 0
18 0
19 0
20 0
21 0
22 6
23 0
24 0
25 0
26 0
27 1
28 0
29 0
30 0
31 0
32 0
33 3
34 0
35 0
36 0
37 4
38 0
39 0
40 0
41 0
42 0
43 0
44 0
45 0
46 0
47 0
48 0
49 0
50 0
51 1
52 0
53 0
54 1
55 0
56 0
57 0
58 0
59 1
60 0
61 0
62 0
63 0
64 0
65 0
66 0
67 0
68 0
69 0
70 0
71 1
72 0
73 0
74 1
75 1
76 0
77 0
78 0
79 0
80 0
81 4
82 0
83 0
84 0
85 5
86 0
87 0
88 0
89 0
90 0
91 0
92 0
93 0
94 0
95 0
96 0
97 0
98 0
99 0
100 0
101 0
102 0
103 0
104 0
105 0
106 0
107 0
108 2
109 0
110 0
111 0
112 0
113 0
114 0
115 1
116 0
117 0
118 0
119 0
120 0
121 0
122 0
123 0
124 0
125 0
126 0
127 9
128 0
129 0
130 0
131 0
132 0
133 0
134 0
135 0
136 6
137 0
138 0
139 0
140 0
141 0
142 0
143 0
144 0
145 0
146 0
147 0
148 0
149 0
150 0
151 0
152 1
153 0
154 0
155 0
156 2
157 0
158 0
159 0
160 0
161 0
162 0
163 0
164 0
165 1
166 2
167 1
168 0
169 0
170 0
171 0
172 0
173 0
174 0
175 0
176 0
177 5
178 0
179 1
180 0
181 0
182 2
183 1
184 0
185 0
186 0
187 0
188 0
189 1
190 0
191 0
192 0
193 0
194 0
195 0
196 0
197 0
198 0
199 0